[digitalstorm]

Die Piratenpartei, deren ursprünglichstes Kernthema die Legalisierung von Filesharing ist,
hat mit deftigen 9 % Einzug in das Berliner Abgeordnetenhaus gehalten. 15 Piraten an der
Zahl werden fortan unter anderem für freies Wissen und freie Kultur, mehr Demokratie und
Transparenz und nicht zuletzt die Stärkung der Grund- und Bürgerrechte im Abgeordnetenhaus kämpfen.

Und somit kommen wir zur Frage des Threads:
Was haltet ihr davon ? Habt ihr Hoffnung, dass die Politik in naher Zukunft tatsächlich die
Chancen des Digitalen Wandels nutzt, indem sie unter anderem Filesharing legalisiert ?

Sehenswertes:
- ARD Tagesthemen vom 18.09.2011 mit Berichten zur Berlin-Wahl und zur Piratenpartei
- ZDF heute journal Nachrichten: Simon Kowalewski (MdA Berlin, Piratenpartei) [19.09.2011]
- ZIB 2 19.09.2011 22:00 Uhr - Liveschaltung zu Fabio Reinhardt, seineszeichens frischer Piraten-Abgeordneter für Berlin
- Polit-Talkshow Markus Lanz über die Piratenpartei
- Polit-Talkshow Anne Will - Thema: Piraten entern Berlin - Meuterei auf der "Deutschland"

This post has been edited by digitalstorm: 22 September 2011 - 09:52 AM

[tHeWiZaRdOfDoS]

Gratulation an die Piraten... es wurde Zeit für so ein Signal, denn scheinbar sind die Interessen der jüngeren Generation den alteingesessenen Politikern weitgehend egal.

Was mich immer wieder stört ist der Ausdruck "Legalisierung von Filesharing". Filesharing ist legal. Illegal ist nur die Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke. Wichtig wäre hier dass auf die Wünsche und Belange der "Piraten-" Generation eingegangen wird, d.h. eine Loslösung vom bisherigen Medien-Bezahl-Modell das absolut nicht mehr zeitgemäß ist hin zu einer Medienabgabe oder "Kultur-Flatrate" für frei verfügbare Inhalte für jedermann.

[Tuxman]

Wir sollten nicht übersehen, dass der Erfolg der Piratenpartei auch die anderen Parteien dazu drängt, sich dieses... Dings... dieses Internet auch mal anzusehen. Wir brauchen die Piratenpartei nicht unbedingt. Das ist auch ein Kredo der Partei: Sobald die politischen Ziele erreicht sind und andere Parteien gleichsam erfolgreich für sie eintreten, kann sich die Partei ruhigen Gewissens auflösen.

Aber das kann noch dauern.

[Link64]

Tuxman, on 24 September 2011 - 03:14 , said:

(...) die anderen Parteien dazu drängt, sich dieses... Dings... dieses Internet auch mal anzusehen.

Die haben es sich doch angesehen, leider kam dabei nur Blödsinn heraus wie die VDS oder die Stop-Schilder...

[Tuxman]

Ich empfehle hierzu diese Sendung mit Vertretern aller nennenswerten Parteien (also ohne die Linke)... wer sie noch nicht kennt.

[digitalstorm]

tHeWiZaRdOfDoS, on 22 September 2011 - 10:09 AM, said:

Gratulation an die Piraten... es wurde Zeit für so ein Signal, denn scheinbar sind die Interessen der jüngeren Generation den alteingesessenen Politikern weitgehend egal.

Was mich immer wieder stört ist der Ausdruck "Legalisierung von Filesharing". Filesharing ist legal. Illegal ist nur die Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke. Wichtig wäre hier dass auf die Wünsche und Belange der "Piraten-" Generation eingegangen wird, d.h. eine Loslösung vom bisherigen Medien-Bezahl-Modell das absolut nicht mehr zeitgemäß ist hin zu einer Medienabgabe oder "Kultur-Flatrate" für frei verfügbare Inhalte für jedermann.

Sry, da hast du natürlich vollkommen recht; das war meinerseits zu flapsig formuliert.
Was Re-Finanzierung geistiger Werke angeht, lehnt die Piratenpartei die
Kulturflatrate allerdings mehrheitlich ab, und befürwortet eine Hinwendung des
Marktes zu Freigut-Geschäftsmodellen wie Social Payment (Flattr), Verkauf der
Erstveröffentlichung durch Schwarmfinanzierung (sellyourrights),
freizügiges Freemium (VODO), Schwarmvorfinanzierung (kickstarter), etc.
Um den Markt dazu anzuregen, sich verstärkt mit solchen zeitgemäßen
Geschäftsmodellen zu befassen, wird das Urheberrecht etwas gelockert,
so dass es für Rechteinhaber nicht lukrativer ist, den Verbrauchern
den Allerwertesten wegzuklagen...